Ganz schön ekelig: Wie Umfragen zeigen, hüpft ein großer Teil der Badegäste ungeduscht in das Schwimmbecken. Dass eine solche mangelnde Hygiene sehr schlecht für die Wasserqualität ist, liegt eigentlich auf der Hand. Mit einer gründlichen Reinigung ließen sich Schmutz, Pflegeprodukte und Bakterien, die mit dem menschlichen Körper ins Wasser gelangen, auf ein Zehntel reduzieren.
Höhere Chlorbelastung durch Duschmuffel
Mögliche Keime sind der Grund, warum alle deutschen Schwimmbäder mit Chlor desinfiziert werden müssen. Ohne Chlor wäre ein Aufenthalt im Wasser grundsätzlich unverantwortlich. Allerdings ließe sich der notwendige Chlorgehalt bei konsequenter Dusch-Nutzung deutlich verringern.
Besonders problematisch ist die chemische Verbindung Stickstofftrichlorid. Sie entsteht aus organischen Substanzen (die beispielsweise in Hautcremes, Urin und Hautschuppen enthalten sind) und freien Chlor-Atomen. Stickstofftrichlorid reizt Haut und Atemwege und könnte weitere, noch unerforschte Gesundheitsrisiken bergen. Eine Dusche vor dem Schwimmen wirkt also doppelt positiv: einerseits sinken Keimbelastung und Chlorung, andererseits werden die potenziellen, am Körper haftenden „Reaktionspartner“ des Chlors rechtzeitig fortgespült.
Auch nach dem Schwimmen duschen
Die Dusche vor dem Heimfahrt hat vor allem den Sinn, Reste von Chlor bzw. Stickstofftrichlorid abzuspülen. Auch die (in der Regel geringe) Belastung durch Keime und Pilze auf dem eigenen Körper lässt sich so weiter senken.
In früheren Jahrzehnten war es in deutschen Bädern obligatorisch, die Füße mit einem Desinfektionsmittel abzuspritzen. Diese Maßnahme gegen Fußpilze hat sich aber nicht bewährt, da die Desinfektionslösung länger einwirken müsste. Einfacher und wirksamer ist es, die Füße gerade zwischen den Zehen gründlich abzutrocknen. Auch die guten alten Badelatschen bieten einen guten Schutz vor unliebsamen Kontakten. Dann bleibt das Badevergnügen fast immer ohne Reue.