Sand, Wasser und ein wenig Zeit – mehr braucht es eigentlich nicht für eine tolle Sandburg. Und von all diesen Zutaten gibt es bei einem Strandurlaub wirklich genug. Historische Postkarten beweisen, dass Badegäste an der deutschen Nordseeküste schon Ende des 19. Jahrhunderts erfolgreiche Burgenbauer waren.
Auf die richtige Mischung kommt es an
Schon jedes Kleinkind lernt, dass trocken rieselnder Sand kein gutes Baumaterial ist. Erst durch Zugabe von Wasser – nicht zu viel und nicht zu wenig – beginnen die Sandkörner aneinander zu „kleben“. Wie Wissenschaftler festgestellt haben, bilden sich dann Wasserbrücken zwischen den Körnern, die einer Sandburg Form und Stabilität verleihen.
Wie groß der Wasseranteil genau sein muss, darüber sind die Experten uneins. Zwischen einem und zehn Prozent, je nach Form und Größe der winzigen Sandkörnchen, gelten als ideal. Aber da dem gewöhnlichen Badegast solch wissenschaftliche Exaktheit sowieso egal ist, muss in der Praxis das Augenmaß reichen. Im Zweifel sollte man die Mischung eher zu trocken als zu nass ansetzen, denn nachfeuchten ist leichter, als den Schlabbersand nachträglich zu entwässern.
Kleckern oder kunstvoll schnitzen
Beliebt bei Kindern ist die Kleckertechnik: einfach den feuchten Sand auf den Boden klecksen und zu immer höheren, knubbeligen Türmen aufschichten. Wer eine ästhetisch anspruchsvollere (und haltbarere) Sandburg im Sinn hat, kommt mit der Schnitztechnik eher zum Ziel. Dabei schichtet der Baumeister zunächst einen großzügig dimensionierten, sehr kompakten Sandberg auf und modelliert dann die gewünschte Form Stück für Stück heraus. Dabei helfen Küchenutensilien wie Löffel und Messer. Um die entstehende Sandburg immer gleichmäßig feucht zu halten, hilft eine Sprühflasche.
Gar kein Kinderspiel sind die Sandskulpturen, die jedes Jahr in Wettbewerben entstehen. Hier zaubern durchweg erwachsene Künstler Figuren, Tiere, Monumente und ganze Szenenbilder in den feuchten Sand. Übrigens haben Wissenschaftler ausgerechnet, dass auf einer Grundfläche von 40 Zentimetern Durchmesser bis zu 2,5 Metern hohe Sandbauten stehen können, ohne unter ihrem Eigengewicht zusammenzufallen. Aber nur, wenn Meer und Wellen in sicherer Entfernung bleiben.