Weit über 20.000 Badegewässer sind in den EU-Mitgliedstaaten registriert und werden regelmäßig auf gefährliche Verunreinigungen untersucht. Die gesammelten Ergebnisse veröffentlicht die Europäische Umweltagentur (EEA) in einem jährlichen Bericht.
Die Ergebnisse sind seit einigen Jahren recht positiv: Rund 95 Prozent der untersuchten Gewässer erfüllen die EU-Standards – wobei die Küstengewässer meist besser abschneiden als die Binnengewässer (z.B. Badeseen). In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Wasserqualität im Durchschnitt deutlich verbessert. Der Grund sind vor allem europaweite Fortschritte bei der Abwasserklärung.
Was ist ein Badegewässer?
„Küstenbadegewässer“ sind klar definierte Strandabschnitte an den Meeren. Bei „Binnenbadegewässern“ handelt es sich um Flüsse oder Seen, die fürs Baden freigegeben sind. Welche Gewässer offiziell überprüft werden sollen, kann jedes EU-Land selbst festlegen. Diese Definitionsmacht legt zugleich eine Schwachstelle in der Statistik bloß: Die Länder können Schmuddelstränden theoretisch den Rank eines Badegewässers aberkennen und somit eine Überprüfung verhindern. Glaubt man der EU, wird von dieser Möglichkeit aber kein übermäßiger Gebrauch gemacht.
Was wird untersucht?
Grundlage der Untersuchungen ist die Europäische Badegewässerrichtlinie aus dem Jahr 2006. Sie legt unter anderem die Grenzwerte für die Laboruntersuchungen fest. Nachdem in früheren Zeiten auf viele verschiedene Schadstoffe getestet wurde, konzentrieren sich die Wasserproben heutzutage auf Fäkalbakterien, die als Detektoren für eine mangelhafte Wasserqualität gelten: die Bakterienstämme Escherichia coli und Intestinale Enterokokken. Kommen sehr viele dieser gesundheitsgefährdenden Keime im Wasser vor, muss ein Gewässer sogar für den Badebetrieb gesperrt werden.
Weitergehende Wasseruntersuchungen – zum Beispiel auf Reinigungsmittel oder Mineralöl – werden nur vorgenommen, wenn ein konkreter Verdacht vorliegt.