Saltos, Schrauben und kerzengrades Eintauchen ins Becken – professionelle Wasserspringer beweisen, welche akrobatischen Figuren man vom Drei-Meter-Brett oder vom Turm in die Luft zaubern kann. Viele Schwimmanfänger wären dagegen schon froh, sich für einen Kopfsprung überwinden zu können. Nicht jeder bringt gleich den notwendigen Mut auf.
Langsam herantasten
Ein Patentrezept für den ersten Sprung in die Tiefe gibt es leider nicht. Grundsätzlich sollte man mit niedrigen Sprunghöhen anfangen und sich langsam steigern. Den meisten Anfängern hilft es, geradeaus nach vorne zu blicken. Außerdem sollte man – Füße voran – mit leicht angewinkelten Beinen springen. Zum Kopfsprung braucht es noch mehr Mut und eine „Arschbombe“ kann (salopp ausgedrückt) auch einmal in die Hose gehen. Bei allen Annährungsversuchen an den Premierensprung steht fest: Wer es einmal geschafft hat, will wahrscheinlich immer wieder springen und bekommt seine Angst gut in den Griff.
Als Lohn winkt außerdem, eine Teilleistung des Deutschen Jugendschwimmabzeichens erfüllt zu haben:
- Für das Jugendschwimmabzeichen in Bronze wird ein Startsprung oder ein Sprung aus einem Meter Höhe gefordert.
- Für das Schwimmabzeichen in Silber oder Gold muss der Schwimmer aus drei Metern Höhe springen.
Kopfsprung oder Startsprung
Bei einem Kopfsprung taucht der Schwimmer mit Kopf und gestreckten Armen voran ins Wasser ein. Dabei kann der Kopfsprung grundsätzlich aus beliebiger Höhe ausgeführt werden – vom Beckenrand genauso wie vom Sprungturm. Anfänger zeigen am wenigsten Angst, wenn sie den Kopfsprung vom Beckenrand ausprobieren. Die technische Ausführung fällt aber von erhöhter Position leichter. Daher bietet sich an, diesen Sprung von einem Startblock oder einem Ein-Meter-Brett zu üben.
Ein Startsprung ist definitionsgemäß ein Kopfsprung von einem Startblock. Diese Leistung ist für ein Jugendschwimmabzeichen in Silber erforderlich (siehe oben).
Die richtige Kopfsprung-Technik
Ein Kopfsprung ist eine dynamische, fließende Bewegung, die durchaus einige Übung verlangt. Dabei tritt der Schwimmer zunächst an den Beckenrand oder die Kante des Startblockes heran und lässt die Zehen leicht überstehen. Dann winkelt er die Beine zu einer Hockposition an, streckt die Arme voran, nimmt den Kopf zwischen die Oberarme und stößt sich gleichzeitig mit den Beinen ab. Wird der Kopfsprung richtig ausgeführt, sind die Beine in der Luft gestreckt und der Kopf bleibt bis zum Eintauchen zwischen den Armen. Nicht den Kopf vorher anheben, denn dies provoziert schmerzhafte Bauchklatscher!
Während erfahrene Schwimmer in der Startphase mit den Armen zusätzlichen Schwung holen, kann der Anfänger den Bewegungsablauf erst einmal langsam, quasi in Zeitlupe, ohne Armschwung üben. Hilfreich ist es, bei den ersten Sprüngen die Daumen miteinander zu verhaken und ein virtuelles Ziel auf der Wasseroberfläche anzuvisieren, das wenigstens einen Meter vom Beckenrand entfernt ist. In diesem Ziel sollten die Fingerspitzen zuerst eintauchen. Ein Helfer kann zur Orientierung eine Schwimmnudel auf das Wasser legen, über die der Lernende hinwegspringen soll.
Auf Wassertiefe achten
Vor Sprüngen in freie Gewässer sollte man sich dringend über die Wassertiefe informieren (Baderegeln). Gerade unbedachte Kopfsprünge in zu flache Seen führen leider jedes Jahr zu ernsthaften Kopfverletzungen. Wer dagegen öffentliche Schwimmbäder besucht, hat nach dem Eintauchen absolut nichts zu befürchten. Die ausgewiesenen Sprungbereiche sind für jede Sprungtechnik tief genug.