Farbenfrohe Korallenriffe, in der Sonne glitzernde Fischschwärme und aufregende Unterwasserlandschaften: Solche Aufnahmen gelingen nicht nur professionellen Fotografen, sondern auch Amateure haben echte Chancen auf eindrucksvolle Schnappschüsse. Dank moderner Digitaltechnik ist Unterwasserfotografie einfacher und zugleich bezahlbar geworden. Für wenige Hundert Euro gibt es auf dem Markt überzeugende Kameras – vor allem für geringe Wassertiefen.

Unterwasserfoto vom Korallenriff - © Rosel Eckstein/Sohn / pixelio.de
Unterwasserfoto vom Korallenriff – © Rosel Eckstein/Sohn / Pixelio.de

Damit die Digitalkameras wirklich wasserdicht sind, muss vor allem die empfindliche Optik gut verpackt sein. So ist die Mechanik vieler Zoomobjektive gänzlich in das Kameragehäuse verlegt. Dies erfordert Kompromisse bei Vergrößerungsfaktor und Lichtstärke. Dennoch können sich die Ergebnisse meist sehen lassen.

Schwierige Lichtverhältnisse

Die Unterwasserfotografie hat ihrer eigenen Gesetzmäßigkeiten. Hobbyfotografen wie Profis kämpfen gegen schlechte Sicht und Lichtreflexe an. Da Wasser einen anderen Brechungsindex als Luft besitzt, erscheinen alle Gegenstände vor dem Objektiv deutlich größer als sie an Land zu sehen wären. Die wichtigste Herausforderung ist aber die Farbfilterung der Wasserschichten.

Je tiefer man mit der Kamera abtaucht, desto mehr Farben des natürlichen Lichtspektrums werden absorbiert. Schon bei einem Meter Wassertiefe haben die Rottöne deutlich abgenommen. Bei größeren Tiefen werden auch die Farben Orange, Gelb und zuletzt Grün herausgefiltert. Die Konsequenz ist, dass die Aufnahmen – wenn man keine Gegenmaßnahmen trifft – einen Grünstich oder Blaustich bekommen. Rotempfindliche Unterwasserfilme oder ein geschickter Weißabgleich können diesen lästigen Effekt mildern. Am effizientesten ist aber eine externe Lichtquelle wie eine Unterwasserlampe oder ein eingebauter Blitz.

Der Blitz funktioniert am besten auf kurze Entfernung, da so die geringste Lichtstreuung durch Schwebeteilchen zu befürchten ist. Daher lautet einer der wichtigsten Leitsätze der Unterwasserfotografie: So nah heran ans Motiv wie möglich! Etwa ab zwei Metern Entfernung wird die Jagd nach dem perfekten Foto deutlich schwieriger.

Fazit: Bei ruhiger See, guter Sicht und geringer Wassertiefe kann auch der Einsteiger mit bezahlbarer Ausrüstung sehr ansehnliche Fotos schießen. Dazu sollte er sein Motiv aus nächster Nähe mit Blitzlicht ausleuchten.

Wer dagegen in mehr als 10 Meter Tiefe erfolgreich sein will, braucht einiges an Erfahrung und eine professionellere Ausrüstung. An einer Spiegelreflexkamera plus speziellem Unterwassergehäuse führt dann eigentlich kein Weg vorbei.

Unterwasserfotografie für Einsteiger