Etwa 1900 Seen werden in Deutschland als Badegewässer eingestuft. Die meisten von ihnen liegen in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben für unsere Leser die zehn größten deutschen (Bade-)Seen unter die Lupe genommen.
Nummer 1: Bodensee
Für deutsche Verhältnisse ist der Bodensee ein Gewässer der Superlative: Mit 536 Quadratkilometern ist er nach dem Genfer See der zweitgrößte See in ganz Mitteleuropa. Allerdings ist fast ausschließlich das schwäbische und bayerische Nordufer von Deutschland zugänglich, während das Südufer weitgehend auf Schweizer Territorium und das Ostufer in Österreich liegt.
Bekannte Orte am Bodensee sind Lindau, Konstanz, Meersburg und Überlingen. Besucherattraktionen sind u.a. die Inseln Mainau und Reichenau. Mainau ist berühmt für seine historischen Gartenanlagen und befindet sich im „Überlinger See“, einem nordwestlichen Ausläufer des Bodensees. Die Badetemperaturen im See können im Hochsommer bis zu 25 Grad erreichen. Schwimmer und Wassersportler müssen allerdings gelegentlich mit Stürmen und Fallwinden rechnen.
Nummer 2: Müritz
Mit einer Fläche von 113 Quadratkilometern erreicht der zweitgrößte deutsche See, die Müritz, nicht einmal ein Viertel des Bodensees. Die Müritz liegt im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte. Insgesamt bietet die Seenplatte ein Dutzend Seen über fünf Quadratkilometer. Hier finden sich zahlreiche Plätze zum Campen und Baden. Auch bei Paddlern, Kanufahrern und anderen Wassersportler ist das Gewirr von Wasserwegen sehr beliebt.
Nummer 3: Chiemsee
Der drittgrößte deutsche See liegt wieder in Bayern. Etwa 80 Quadratkilometer misst die Wasserfläche des Chiemsees. In Sichtweite der Alpen bietet der Chiemsee ein besonderes Panorama. Da motorisierter Wassersport bis auf wenige Ausnahmen verboten ist, haben hier Badeurlauber ihre Ruhe. Top-Sehenswürdigkeiten sind die „Fraueninsel“ mit dem Kloster Frauenwörth und die „Herreninsel“ mit dem Neuen Schloss Herrenchiemsee.
Nummer 4: Schweriner See
Der Schweriner See trägt seinen Namen nach der Mecklenburg-Vorpommerschen Landeshauptstadt, die an seinem westlichen Ufer liegt. Er hat eine Fläche von etwa 62 Quadratkilometern und wird in den Mitte vom so genannten Paulsdamm in fast gleich große Hälften zerteilt. Der Schweriner See ist unter anderem für seine hervorragende Wasserqualität bekannt, über die sich nicht zuletzt die Badegäste freuen.
Nummer 5: Starnberger See
Im bayerischen Alpenvorland erstreckt sich der 56 Quadratkilometer große Starnberger See. Mit 128 Metern ist er (angesichts seiner Fläche) ungewöhnlich tief. Auf dem See, der von München sehr schnell zu erreichen ist, sind viele Ruderer und Segler unterwegs. Die wichtigste Bade- und Naherholungszone befindet sich zwischen den Ortschaften Niederpöcking und Possenhofen am Westufer.
Nummer 6: Ammersee
Der bayerische Ammersee hat einige Parallelen zum nahe gelegenen Starnberger See. Auch dieser, 47 Quadratkilometer große, Voralpensee liegt im Einzugsgebiet der Millionenstadt München und ist daher ein beliebtes Naherholungsareal. Während das Westufer für den Vogel- und Naturschutz gesperrt ist, haben Badegäste am Ostufer verschiedene Strandbäder zu Auswahl. Auch viele Segler, Surfer und Motorboote sind auf dem 80 Meter tiefen, intensiv genutzten Gewässer unterwegs.
Nummer 7: Plauer See
Wie die Müritz liegt auch der 38 Quadratkilometer messende Plauer See auf der Mecklenburger Seenplatte. Im Gegensatz zu den Voralpenseen steht hier eher die ruhige Erholung im Vordergrund. Am Plauer See fühlen sich Paddler, Angler und Naturliebhaber besonders wohl. Touristen besuchen das mittelalterliche, am Westufer gelegene Städtchen Plau, campen am See oder erkunden die Uferzone mit dem Fahrrad.
Nummer 8: Kummerower See
Einen eher beschaulichen Charakter besitzt auch der Kummerower See. An seinen Badeplätzen erwartet die Besucher eine hervorragende Wasserqualität. Bei Anglern ist das 32 Quadratkilometer große Gewässer für seinen außergewöhnlichen Fischreichtum bekannt. Ansonsten überwiegt das Naturerlebnis inmitten des Naturparks „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“. Zu Fuß, per Fahrrad oder vom Segelboot kann man die Wasserlandschaft entdecken.
Nummer 9: Steinhuder Meer
Größter Binnensee Niedersachsens ist das Steinhuder Meer westlich der Landeshauptstadt Hannover. Der 29 Quadratkilometer messende Flachwassersee ist an keiner Stelle tiefer als drei Meter. Hier sind nicht nur ganze Brutvogel-Kolonien zu Hause, sondern auch zahlreiche Segler bevölkern das Steinhuder Meer. Auf die Badegäste wartet eine künstliche Badeinsel sowie der Mardorfer Badestrand. Besucherattraktionen sind die Aalräuchereien sowie die künstliche Inselfestung Wilhelmstein.
Nummer 10: Großer Plöner See
Mit 28 Quadratkilometern Wasserfläche ist der Große Plöner See das größte Gewässer Schleswig-Holsteins. Er gehört zum Naturpark „Holsteinische Schweiz“, der mit zahlreichen kleineren Seen durchwoben ist. Der Große Plöner See bietet ein breites Spektrum an Wassersportmöglichkeiten und ist bis auf ein Flachwasser-Naturschutzgebiet öffentlich zugänglich. An seinem Nordufer liegt die sehenswerte Stadt Plön mit ihrem historischen Schloss.