„Frei-„, „Fahrten-“ oder „Jugendschwimmer“? In den 1970er-Jahren waren die deutschen Schwimmabzeichen noch sehr übersichtlich strukturiert. Heute gibt es dagegen eine größere Vielfalt an Leistungsnachweisen für kleine (und große) Schwimmer. Das hat vor allem den Vorteil, den Schwimmkindern immer neue, fein abgestufte Motivationshilfen zu bieten.

Schwimmabzeichen in Bronze - © Reschke
Schwimmabzeichen in Bronze – © Reschke

Vom Seepferchen bis zum goldenen Schwimmabzeichen

Das erste „offizielle“ Abzeichen, das ein Frühschwimmer erwirbt, ist das Seepferchen. Es ist der Nachweis darüber, das ein Kind wirklich selbständig und ohne Hilfsmittel schwimmen kann. Die Anforderungen lauten (Stand 2014):

  • Vom Beckenrand springen und 25 Meter schwimmen
  • Einen Gegenstand mit den Händen aus schultertiefem Wasser heraufholen

Einen guten Überblick über die aktuell vergebenen Schwimmabzeichen und die Leistungsanforderungen gibt es bei Wikipedia. Zu den Anforderungen zählen Streckenschwimmen, Zeitvorgaben, verschiedene Schwimmstile, Beckensprünge, Tauchen und theoretische Kenntnisse (vor allem Baderegeln).

Nur noch selten und auf besonderen Wunsch wird das beinahe legendäre „Totenkopf„-Abzeichen ausgestellt. Hier wird bis zu zwei Stunden Dauerschwimmen verlangt. Als negative Begleiterscheinung der Ausdauerleistung droht eine Unterkühlung, wenn das Wasser nicht warm genug ist.

Abzeichen aufnähen oder aufbügeln

Kinder wollen zeigen, was sie können! Daher hat das frisch erworbene Schwimmabzeichen seinen Platz nicht in der Schublade, sondern selbstverständlich an der Badehose bzw. am Badeanzug.

Das klassische Schwimmabzeichen besitzt einen Durchmesser von 5,5 Zentimetern, stört die Schwimmbewegungen in keiner Weise und lässt sich gut sichtbar auf die Badekleidung aufbringen. Das Abzeichen aus Stoff wird einfach aufgenäht. Darüber hinaus gibt es Bügelabzeichen mit einer Bügelbeschichtung. Das Aufbügeln geht leichter als das Aufnähen, hat aber den Nachteil, dass sich einmal aufgebügelte Abzeichen kaum wieder abtrennen und auf dem nächstgrößeren Badeanzug befestigen lassen.

Das Schwimmabzeichen ist auch für den Bademeister nützlich: Er kann mit einem Blick abschätzen, wie gut (bzw. ob überhaupt) jemand schwimmen kann. Um Fehleinschätzungen zu vermeiden – und um das Kind ernst zu nehmen – sollte man niemals ein Abzeichen aufnähen, das das Kind noch nicht durch eigene Leistung erworben hat.

Deutsches Schwimmabzeichen – Motivation für den Nachwuchs