Für meisten Menschen sammeln erste Schwimmerfahrungen in der Brustlage, denn das Brustschwimmen ist vergleichsweise einfach zu erlernen. Wer es in diesem Schwimmstil allerdings zur Meisterschaft bringen will, muss einen besonders komplexen Bewegungsablauf perfektionieren und viel Kraft aufwenden. In keiner anderen Schwimmtechnik ist der Unterschied zwischen dem Anfänger- und Leistungsschwimmen so gewaltig. Aber auch die anderen Schwimmstile haben ihre ganz speziellen Anforderungen. Hier ein Überblick.

Brustschwimmen

Sehr anspruchsvoll am Brustschwimmen ist die Koordination von Armzug und Grätschbeinschlag. Schwimmanfänger machen vor allem beim Beinschlag häufig Fehler, die sich auf die gesamte Schwimmbewegung negativ auswirken. Hängt ein Bein zu tief bzw. liegt die Hüfte schief im Wasser, entsteht ein so genannter Scherenbeinschlag. Ein zweiter, ebenfalls häufig vorkommender Fehler ist der „Spitzfuß“. Hierbei streckt der Schwimmer seinen Fuß, sodass dieser zu wenig Wasserwiderstand bietet. Mit speziellen Schwimmflossen kann man versuchen eine Spitzfuß-Haltung zu korrigieren.

Für Anfänger und Kinder ist das Brustschwimmen (bei allen technischen Anforderungen) vor allem deshalb attraktiv, weil der Kopf über der Wasseroberfläche bleiben kann. Auch von Senioren wird dieser Schwimmstil oft bevorzugt.

Kraul- oder Freistilschwimmen

Genau genommen bedeutet „Freistilschwimmen“, einen beliebigen Schwimmstil verwenden zu dürfen. Da das Kraulschwimmen allerdings die schnellste Schwimmtechnik ist, werden im Alltag oft beide Begriffe gleichbedeutend verwendet.

Auch die Grundzüge des Kraulschwimmens lassen sich leicht erlernen. Allerdings bleibt der Kopf – anders als beim Brustschwimmen – nicht über dem Wasser, sondern taucht teilweise ein. Der Schwimmer muss also zur Seite atmen. Beim Kraulschwimmen nimmt der Körper eine weitgehend horizontale Position ein, wodurch der Wasserwiderstand besonders gering ist und hohe Schwimmgeschwindigkeiten ermöglicht werden. Übrigens kommt etwa 90 Prozent des Vortriebs aus der Armkraft, während der Beinschlag hauptsächlich der Stabilisierung des Körpers dient.

Delfinschwimmen - © Maria Lanznaster / pixelio.de
Delfinschwimmen – © Maria Lanznaster / Pixelio.de

Schmetterlingsschwimmen

Nichts für Anfänger ist das Schmetterlings- oder Delfinschwimmen. Das wichtigste Kennzeichen dieser Technik ist der kraftvolle Armzug, bei dem der Schwimmer beide Arme gleichzeitig über den Kopf nach vorne zieht und ins Wasser eintaucht. Außerdem vollführen Körper und Beine eine fließende Wellenbewegung. Dieser Schwimmstil ist somit sehr kraftraubend. Nach dem „Kraulen“ ist Schmetterling die zweitschnellste Schwimmart.

Rückenschwimmen (Rückenkraulen)

Wie für das Kraulschwimmen ist auch für das Rückenkraulen ein so genannter Wechselschlag charakteristisch. Damit ist gemeint, dass bei Armzügen und Beinschlägen die rechte und linke Körperhälfte abwechseln. Ein positiver Effekt des Wechselschlags ist die abwechselnde Be- und Entlastung der Muskeln, Sehnen und Gelenke. Außerdem ist die Rückenlage für Menschen mit Rückenbeschwerden besonders schonend. Aus orthopädischer Sicht ist das Rückenschwimmen ideal, um die Rückenmuskeln nach einem Bandscheibenvorfall zu kräftigen.

Schwimmstile – von Brust bis Rücken