Ein unerbittlicher Herrscher über Mensch und Wasser, korpulent, despotisch und eine echte Spaßbremse – das ist das Zerrbild des „Bademeisters“ aus den deutschen Nachkriegsjahrzehnten. In Zeiten der Spaß- und Freizeitbäder sind ganz andere Typen gefragt. Der perfekte Bademeister von heute ist Schwimmlehrer, Techniker und nicht zuletzt Kommunikator in einem.
Vielseitige Ausbildung zum Bademeister
Eines vorweg: Nach offizieller Begriffsbildung gab und gibt es gar keine Bademeister, sondern allenfalls Schwimmmeister. Noch genauer: Wer beruflich ein Schwimmbad betreut, hat im Regelfall eine dreijährige Ausbildung zum „Fachangestellten für Bäderbetriebe“ absolviert. Wer im Anschluss noch eine Meisterprüfung ablegte, durfte sich früher Schwimmmeister nennen. Heute lautet der Titel „Geprüfter Meister für Bäderbetriebe“ – was so sperrig ist, dass ihn vermutlich nie ein Badegast in den Mund nehmen wird.
Wer also Bademeister werden möchte, muss ein ganzes Bündel an Kompetenzen mitbringen oder während der Ausbildung erwerben: Rettungsmaßnahmen für Verunglückte, Wissen über Schwimmbadtechnik und Wasserqualität, Verwaltung und Organisation des täglichen Betriebs, Abnahme von Schwimmprüfungen und vieles mehr. Ein leistungsfähiger Körper und ein fitter Verstand sind also gleichermaßen gefordert. Zahlreiche Details zur Bademeisterausbildung sind auf der Badbetreiber-Website baederportal.com beschrieben.
Und was hat der Badegast davon?
Im Idealfall ist der Bademeister ein ständig erreichbarer, aber unauffälliger Ansprechpartner, der im Hintergrund für einen reibungslosen und sicheren Badespaß sorgt.
Übrigens hat der Bademeister das Hausrecht in „seinem“ Schwimmbad. Wenn sich ein Besucher nicht an die Spielregeln hält, hat der Bademeister daher jedes Recht, den Gast in seine Schranken zu weisen. Denn Sicherheit ist überhaupt nicht spießig. Vor 50 Jahren genauso wenig wie heute…