Einmal im Schwimmbad – und schon kaputt. So manche „wassergeschützte“ Uhr hat das erste Tauchabenteuer mit ihrem neuen Besitzer nicht überstanden. Schuld ist aber kein Qualitätsmangel, sondern eine Bezeichnung, die viele Verbraucher in die Irre führt. Was eine (neue) Armbanduhr aushalten muss, ist in einer DIN-Norm genau festgelegt.

Wasserdicht? - © Maren Beßler / pixelio.de
Wasserdicht? – © Maren Beßler / Pixelio.de

Angelehnt an diese, für die Herstellung und Verkaufswerbung bindende Norm lassen sich Uhren in fünf Kategorien einteilen:

  • „Wassergeschützt“ bzw. „wasserdicht“ (ohne weitere Angabe): Hält nur Wasserspritzer aus.
  • Wasserdicht bis 3 atm / 30 Meter: Sollte auch eine Autowäsche am Handgelenk überstehen.
  • Wasserdicht bis 5 atm / 50 Meter: Beim Duschen, Baden oder Händewaschen sollte die Uhr dichthalten.
  • Wasserdicht bis 10 atm / 100 Meter: Tauglich fürs Schwimmen.
  • Wasserdicht bis 20 atm / 200 Meter: Hält sogar Tauchgänge in geringer Tiefe aus.

Die Einheit 1 atm (Atmosphären) entspricht etwa 1 Bar Wasserdruck. Die Bezeichnung in Metern bezieht sich lediglich auf die technische Prüfung, die eine Uhr bestehen muss. Keinesfalls hält eine handelsübliche Uhr „bis 100 Meter“ Tauchtiefe aus. Daher sind Kennzeichnungen mit Meterangaben in der Werbung verboten.

Häufig verwenden die Uhrenhersteller auch die englischen Bezeichnungen „water resistant“ oder (veraltet) „waterproof“. Bei einer wirklich wasserdichten Uhr sind die Hersteller stets verpflichtet, dem Käufer genaue Angaben in atm/bar mitzuliefern.

Fazit: Nur eine wasserdichte, bis „10 atm“ geprüfte Uhr darf täglich mit zum Schwimmen. Das gilt natürlich auch für eine Stoppuhr, die ein Schwimmer am Handgelenk trägt.

Alterung und Salzwasser machen Uhren undicht

Alle Angaben zur Wasserdichtigkeit gelten allerdings nur für neue Uhren. Im Laufe der Zeit wird die Dichtigkeit zwangsläufig nachlassen. Undichte Stellen kann der Uhrmacher feststellen und beheben. Schädlich sind Stöße und andere Gewalteinwirkungen. Aber auch ohne besondere Blessuren kann der Zahn der Zeit bereits nach einem Jahr an den Dichtungen nagen.

Besonders bedrohlich ist der Einfluss von Salzwasser. Wer mit seiner wasserdichten Armbanduhr im Meer schwimmt, sollte sie anschließend immer mit Süßwasser (beispielsweise aus einer Trinkflasche) abspülen. So bleibt sie innen noch lange trocken und voll funktionsfähig.

Uhren – wirklich wasserdicht?