Jeder Mensch hat seine eigene Wohlfühlzone – das gilt auch für die Wassertemperatur. Beispielsweise kühlen beleibte Schwimmer langsamer aus als schlanke und mögen es oft „frisch“. Die individuellen Vorlieben schwanken aber meist nur um wenige Grad. Es hat sich herausgestellt, dass in der Regel eine Wassertemperatur zwischen 25 und 27 Grad Celsius als angenehm empfunden wird und zudem die körperliche Leistungsfähigkeit erhöht.
In den Wettkampfbecken von Schwimmbädern herrschen meist wohlige 27 Grad. Die Luft sollte stets ein wenig wärmer als das Wasser sein. Was optimal ist, hängt aber auch von der Aktivität im nassen Element ab: Wer nur im Wasser sitzt, verliert viel rascher seine Körperwärme als ein schneller Schwimmer oder als tobende Kinder.
Kleinkinder brauchen es besonders warm
Babys können ihre eigene Körpertemperatur nur unzureichend selbst regulieren. Daher ist für die Jüngsten eine Wassertemperatur angebracht, die nur wenig kühler ist als der menschliche Körper. 32 oder 33 Grad sind in den ersten Lebensmonaten absolut angebracht und auch für ältere Kinder keineswegs unangenehm (oder gar schädlich). Auch in Therapiebecken zur körperlichen Rehabilitation wird das Wasser in diese Bereiche aufgeheizt.
Wassertemperaturen an Küsten und Seen
Beim Baden in der freien Natur oder in unbeheizten Freibädern kann man von solchen Werten meist nur träumen. Gerade in unseren mitteleuropäischen Breiten dauert es bin in den Hochsommer, bis die Gewässer wirklich badetaugliche Temperaturen erreichen. Dabei heizen sich Badeseen und Freibäder wesentlich schneller auf als die großen Wassermassen von Nord- und Ostsee. Während deutsche Badeseen sogar mehr als 25 Grad warm werden können, klettert das Meereswasser kaum über die 20-Grad-Marke.
Schutz vor Unterkühlung
Auch bei kaltem Wasser gilt, dass die „Dosis“ darüber entscheidet, ob der Kreislauf positiv angeregt wird – oder ob ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko droht. Manche Menschen schwören zum Beispiel auf das Eisbaden und nehmen daran keinerlei Schaden.
Schwellenwerte für den zeitlichen Aufenthalt im unterkühlten Nass lassen sich nur schwer definieren. Klar ist allerdings: Wer bei weniger als 20 Grad Baden geht, sollte sich im Wasser viel bewegen, den Aufenthalt jeweils auf einige Minuten begrenzen und sich an Land gründlich abtrocknen. Auch eine kalte Dusche vorweg (oder eine langsame Kältegewöhnung) sind Pflicht. Wird der Körper stattdessen zu radikal abgekühlt, ziehen sich die Blutgefäße sehr schnell zusammen, was im Extremfall zu einem Kreislaufversagen führen kann.
Eine gute Alternative ist eine Schutzkleidung. Neoprenanzüge, die das Auskühlen wesentlich verzögern, gibt es in verschiedenen Materialstärken für unterschiedliche Temperaturbereiche.
Warnsignale für eine akute Unterkühlung sind, dass der Betroffene vor Kälte zittert, schnell atmet und einen beschleunigten Puls hat. Erste-Hilfe-Maßnahmen kann man beim Deutschen Roten Kreuz nachlesen.